Romain Finke

Papierarbeiten – 1989-1992

(...) Die Formen der Bilder sind elementar, meist vom Rechteck abgeleitet. Antagonistische Spannungen entstehen zwischen Figur und Grund, Einbettung und Rahmung, Überlagerung und Durchdringung, Verdichtung und Trans-#parenz. Sie kulminieren in der Finkes Malerei durchziehenden Grundspannung zwischen existentieller Vehemenz und ästhetischer Verfeinerung. Gleichsam paradigmatisch hierfür kann Finkes Umgang mit dem Material stehen. Durchgängig verwendet er in den jüngeren Arbeiten Papier als Malgrund. Mit einer Geste, die auf den ersten Blick als pure Gewalt erscheinen mag, bearbeitet er das vielschichtig bemalte Papier mit der elektrischen Schleifmaschine. Das Resultat sind minimale Verletzungen des Papiers, insbesondere an den Rändern. Gleichzeitig jedoch setzt die Bearbeitung die Feinstruktur des Papiers frei und »homogenisiert« Farbe und Papier. Ehe sich Finke großen Formaten zuwendet, erkundet er das Terrain in kleinformatigen Arbeiten, die jedoch nicht als Skizze zu betrachten sind, sondern als eigenständige Bilder. (...)##Heinz Schütz 1990