Romain Finke

paperfacts – 1993

(...) Die Bilder sowie die plastischen Arbeiten sind, wenn man sie anfaßt, hart und spröde. Das Papier wird zuerst behandelt: gefaltet, geleimt, gebeizt, mit Schellack und Pigmenten getränkt etc. etc. Es wird gewissermaßen kontaminiert, das heißt, es ist durchdrungen, nicht mehr nur Papier. Das so entstandene Material wird nun mit einer Maschine abgeschliffen, aufgerauht, eine neue, ebenso behandelte Schicht darübergelegt, geleimt, gebeizt und so fort. Die Formen ergeben sich entweder aus Notwendigkeit, also dem Material folgend, oder spielerisch-zufällig oder bewußt gegen das Material. Finke kontaminiert das Papier nicht nur mit Beizen und Farben, sondern, damit unlöslich verbunden, mit Erfahrung. (...) So sind diese Gegenstände das, was sie sind - nichts weiter. Sie haben keinen Zweck, sie sind nicht ideologisch befrachtet. Sie leben aus sich selbst heraus und bekommen gerade dadurch ihre Sprengkraft. Ihre Funktion besteht in der reinen Existenz. (...)##Ivo Kranzfelder 1994